Brokpamänner und -frauen haben den gleichen sozialen Status, und auch ihre Verantwortung für die Familie ist äquivalent. Da die Aufgabe der Männer das Hüten der Yaks auf höher gelegenen Weiden beinhaltet, werden die meisten öffentlichen Versammlungen von Frauen abgehalten. Brokpafrauen sind auch in allen öffentlichen, politischen sowie religiösen Belangen und Fragen den Männern gegenüber gleichberechtigt.
Traditionsgemäß findet kein soziales Ereignis ohne den Genuß von Arrak statt. Der Alkoholkonsum der Brokpa ist im Vergleich zu anderen nomadisierenden Stämmen dementsprechend hoch. Manche Brokpa behaupten auch, sie könnten viel besser arbeiten, wenn sie ein paar Schlucke Arrak zu sich genommen haben. Jugendliche Brokpa veranstalten eigene Trinkfeste, welche die ganze Nacht dauern können. Dieses Verhalten soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Brokpa ein friedvolles Nomadenleben führen.
Bis heute zählen die Brokpa zu den am wenigsten erforschten Nomaden Zentralasiens. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, bestehen keinerlei Kontakte der Brokpa zur sogenannten Zivilisation. Ihren alten Traditionen treu geblieben, führen die Brokpa bis zum heutigen Tag noch das Leben ihrer Vorväter.